In Zuge der Beschäftigung mit der Minderheit der Sinti und Roma, die in ihrer Geschichte den Stereotypisierungen und Verfolgungen ausgesetzt war und oft auch noch ist und bis heute um Anerkennung kämpfen muss, unternahmen die Jugendlichen eine Exkursion zum Max-Mannheimer-Studienzentrum und zur KZ-Gedenkstätte Dachau.
Studienfahrt nach Dachau im Juni 2018 – Ein Rückblick im Januar 2022
„Dieser Besuch in Dachau … hat einen … geerdet. Im ersten Moment hatte man all diese Gedanken: Hier stand jemand, hier standen all diese hundert Leute, abgemagert, … dahinten lag ein großer Berg von Leichen und man stellt sich das bildlich vor und ist total überrumpelt davon, aber schlimmer als das geht [es] ja im Grunde nicht. Und ab da hast Du im Grunde den Weg geebnet … zurückzutreten und sich zu sagen: das sind jetzt die schlimmen Bilder, die in meiner Vorstellung dabei hervorgerufen werden, aber jetzt habe ich erst recht die Pflicht, mich damit auseinanderzusetzen und nicht immer nur die emotionale Sicht darauf zu haben und das auf mich zu beziehen, was das mit den Gefühlen mit mir macht, sondern einfach ein Faktenwissen aufzubauen und die Biografien wertzuschätzen. Ich glaube, wenn man das gemacht hat, wenn man dafür ein Verständnis entwickelt hat, dann geht man nicht zum Beispiel, was viele machen, zu dem Berliner Holocaustdenkmal und macht ein schönes Instagram-Bild … Ohne einen Kontext wäre es nur verstörend gewesen, ohne Kontext hätte man es garnicht verstanden.“
Robert ist Teamer und Guide. Er führte die Exkursionsteilnehmer*innen durch die KZ Gedenkstätte Dachau.
Gedenkstätten sind Lern- und Erinnerungsorte gleichermaßen.
Gedenkstätten sind Lern- und Erinnerungsorte gleichermaßen. Gedenkstättenpädagogische Arbeit muss dies berücksichtigen und eine angemessene Sprache finden. Wie kann nun den Besucher*innen, die mit ihren eigenen Erwartungen kommen, die Geschichte und Funktion eines Konzentrationslagers dargestellt, die Situation der Häftlinge, die Gewaltexzesse der Täter beschrieben und der Ort eben auch als Gedenkort geöffnet werden?
Nora Schütz, Geschichtsstudentin an der Ludwig-Maximilian-Universität München, absolvierte 2019/2020 am Max-Mannheimer-Studienzentrum in Dachau ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Sie beschäftigte sich eingehend mit der Geschichte des Konzentrationslagers und der Bildungsarbeit an der KZ-Gedenkstätte Dachau.
In diesem Podcast stellt sie in sieben Stationen Elemente eines von ihr konzipierten Rundgangs vor. Dabei ist es ihr wichtig, v.a. Jugendlichen eine reflektierte wie empathische und doch jegliche emotionale Überwältigung vermeidende Begegnung mit dem Ort zu ermöglichen.
Nachtrag Studienfahrt nach Dachau / Januar 2022 // 02
LUCIA „Und das war für mich auf jeden Fall eine gute Gelegenheit das Erlebte zu verarbeiten, indem ich es einfach nochmal jemandem erzähle und dann durch die Worte, die ich wähle, … manchmal merke: ‚Stimmt gar nicht, es kommt gar nicht da ran, was ich erlebt habe‘ und zu merken: ‚Was habe ich eigentlich erlebt und wie hat sich das eigentlich angefühlt?“
„Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung“ Eine Studienfahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau im Januar 2022 Resümee von Ann-Kathrin und Nelly
Dachau. Meist wird nach Erwähnung dieser Stadt sofort an das Konzentrationslager gedacht. Auch wir sind hier, um etwas über die Geschichte des Lagers zu erfahren.
1933 wurde es kurz nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler in den Gebäuden einer ehemaligen Munitionsfabrik errichtet. Zunächst diente es nur zur Inhaftierung der politischen Opposition. Später folgten Menschen, die aufgrund der rassenideologischen Vorstellung der Nazis verfolgt wurden. Das KZ Dachau diente als Vorlage für spätere Lager. Wir erfahren von einem Rudolf Höss, der seine Anfänge als SS-Mann in Dachau hatte und später die Leitung in Auschwitz übernahm.
Ein dreitägiges Seminar mit intensiver Auseinandersetzung ist geplant. Vor allen Dingen wollen wir etwas über die Sinti und Roma als Häftlingsgruppe erfahren, die aktuell unser Forschungsthema in unserer Geschichtswerkstatt sind.
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